Was versteht man unter Antriebstechnik?
Unter Antriebstechnik versteht man die technische Möglichkeit, Bewegung durch Kraftübertragung zu erzielen. Unsere moderne Gesellschaft ist ohne diese Technik nicht mehr denkbar. Aber in allen Zeiten nutzten Menschen Antriebstechnik, um Aufgaben zu erledigen. Allerdings wuchs die Ausbeute an Energie und deren Effizienz. Maschinen wandelten Energie in Bewegung um, zunächst manuelle Energie, später Dampf, Verbrennung und auch die Kraft des Atoms.
Noch heute benutzen wir manuelle Antriebe. Ein Beispiel, welches jeder von uns kennt, ist das Fahrrad, bei welchem die Energie, die durch das Strecken des Beins, mittels Pedale und einer Kette samt Ritzel in Fortbewegung umgesetzt wird.
Moderne Antriebssysteme benutzen meist eine auf Elektrizität basierende Technik. Elektrische Quellen werden entweder in isolierter Form (Akkumulator, Batterie, Generator) zur Verfügung gestellt oder in großen Mengen zentral erzeugt (Kraftwerk) und mittels eines Netzes in jeden Haushalt und Betrieb gebracht.
Zu beachten ist, dass bei der Antriebstechnik nicht die Energieerzeugung Teil der Disziplin ist, sondern die Umwandlung von Energie in Bewegung. So ist ein Kraftwerk nicht Teil der Antriebstechnik, der Elektromotor aber schon, da er die elektrische Energie in Bewegung umwandelt.
Das muss man beachten, wenn man ein Start-up zu neuer Antriebstechnik gründet
Wer ein Start-up gründet, der muss eine gute Idee im Bereich Antriebstechnik haben. Es gibt unterschiedliche Wege, die zu diesem Ziel führen können.
Einer ist, dass man eine bereits bestehende Antriebstechnik nimmt und diese deutlich verbessert, indem man zum Beispiel die Effizienz erhöht. Dies ist bei der Entwicklung des Bürstenlosen-Elektromotors der Fall gewesen, der das Prinzip des Elektromotors deutlich verbesserte.
Eine weitere Möglichkeit ist die Einführung eines gänzlich neuen Konzepts. Dabei muss die grundlegende Technik nicht unbedingt neu sein, aber deren Kombination eine Verbesserung. Ein gutes Beispiel ist die Einführung von Elektromotoren im Kfz-Bereich.
Neben diesen Punkten muss ein Start-up aber noch beachten, dass es gegen etablierte Konzerne im Wettbewerb steht. Diese haben eine ungleich größere Marktmacht und finanzielle Mittel zur Verfügung. Dies kann aber ein Vorteil sein. Im Prinzip können zwei Szenarien auftreten:
Entweder ist die eigene Idee revolutionär oder nicht.
Ist die Idee erfolgversprechend, dann werden sich Interessenten finden, um Risikokapital bereitzustellen. Meist sind das bereits Konzerne oder Geschäftsleute aus der Branche. Stellt sich die Idee bei der Umsetzung als technischer Fortschritt und für den Konzern als verwertbar heraus, dann werden die Start-ups oft vom Konzern aufgekauft.
Ist die Idee aber von Anfang an schlecht oder stellt sich während der Entwicklung als schlecht heraus, dann verschwindet das Start-up wieder und die Wirtschaft ist um eine Erfahrung reicher, wie man eine neue Antriebstechnik nicht entwickelt.
Neue Antriebstechnik aus Deutschland?
Vor allem im Bereich Kfz und Fahrrad haben sich in den letzten Jahren innovative Fortbewegungsmethoden etabliert. Der Elektromotor hält vermehrt Einzug im Bereich Automobile. Aber auch das Fahrrad hat in den letzten 10 Jahren durch die Etablierung des Elektromotors als Unterstützung der Tretleistung (Pedelec) Einzug gehalten.
Allerdings sind kaum Start-ups im Bereich Antriebstechnik zu finden. Innovationen entstehen vor allem im Bereich Energieerzeugung und auch deren Übertragung nur in großen, bereits etablierten Unternehmen.
Ein Grund könnte sein, dass neue Antriebstechniken nur mit einem extrem hohen finanziellen Aufwand zu entwickeln sind, welche von Start-ups nicht zu stemmen sind. Ein weiterer Grund könnte auch sein, dass der Standort Deutschland aufgrund zunehmender Kosten (Steuern und Abgaben) für Gründer unattraktiv geworden ist.