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Wie stellt man Polyvinylalkohol her und was sind die besonderen EigenschaftenAnzeige

Polyvinylalkohol wurde bereits vor 100 Jahren hergestellt. Der heutige Herstellungsprozess ist dem von früher recht ähnlich, hat bezüglich seiner Effizienz aber große Fortschritte gemacht.

Bei Polyvinylalkohol handelt es sich um einen Kunststoff. Dieser ist unter der Bezeichnung PVAL und PVOH bekannt. Die Bezeichnung PVA ist oft in der Literatur zu sehen, allerdings ist PVA eine falsche Bezeichnung. Nichtsdestotrotz findet man PVA häufig in weniger gut recherchierten Artikeln.

Wie auch andere Mitglieder der Gruppe der Polymere, hat Polyvinylalkohol thermoplastische Eigenschaften. Das heißt, bei  Raumtemperatur ist der Stoff fest, kann aber bei höheren Temperaturen verformt werden. Diese Temperaturen müssen aber mit bedacht verwendet werden. Bereits Sonneneinstrahlung kann zur Verformung des Materials führen, deshalb ist das Einsatzgebiet vorab zu bedenken, bevor man sich für dieses Material entscheidet.

Der Grundstoff für Polyvinylalkohol ist Polyvinylacetat. Der Vorgang, bei dem aus Polyvinylacetat Polyvinylalkohol gemacht wird, nennt der Fachmann Verseifung.

Eine Besonderheit von Polyvinylalkohol ist es, wasserlöslich zu sein. Diese Eigenschaft kann gesteuert werden, indem man verschiedene Parameter bei der Herstellung anpasst. Vor allem die Beständigkeit gegenüber Fett und Öl zählt zu den herausragenden Merkmalen.

Polyvinylalkohol – Hier wird er verwendet

Polyvinylalkohol gehört zu den Stoffen, von denen der normale Bürger kaum etwas hört, aber ständig in Berührung kommt. Zu den typischen Anwendungsgebieten gehören:

  • Klebstoffe
  • Haarsprays
  • Lacke
  • Verpackung von Spülmaschinentabs
  • Lebensmittel (Kunstdarm der Wurst)
  • Medizin

Die Anwendungsbeispiele lassen schon erahnen, dass es die bereits eingangs erwähnte Eigenschaft ist, wasserlöslich zu sein.

Ist Polyvinylalkohol gefährlich für Mensch und Natur?

Wie sieht es aber mit den Auswirkungen auf die Natur aus? Vor allem, wenn Kunststoffe in Berührung mit Lebensmitteln kommen, schrillen bei vielen Menschen die Alarmglocken. Mikroplastik, welches über Wasser in den Nahrungsmittelkreislauf gerät und am Ende bis in das Gewebe von Menschen und Tieren nachweisbar ist, ist eine Gefahr, gegen die wir noch kein Gegenmittel gefunden haben.

Wie sieht es nun mit Polyvinylalkohol aus?

Ein Vorteil ist, dass der Stoff bereits seit über einhundert Jahren existiert, somit recht gut erforscht werden konnte. Der Stand der Wissenschaft, basierend auf Untersuchungen, legt nahe, dass keine gesundheitlichen Schäden nachgewiesen wurden, die auf Polyvinylalkohol zurückzuführen sind. Untersucht wurden dabei die Aufnahme über den Mund (wie etwa bei Lebensmitteln) oder durch die Haut.

Die Löslichkeit in Wasser scheint auf den ersten Blick ein Problem zu sein. Obwohl Polyvinylalkohol, wie eben gesagt, auch bei oraler Aufnahme keine gesundheitlichen Bedenken impliziert, sollte jeder danach streben, sowenig Fremdstoffe wie möglich aufzunehmen. Auch wenn keine negativen Auswirkungen nachgewiesen sind, heißt das nicht, dass es keine gibt. Polyvinylalkohol löst sich langsam im Wasser, könnte also durch den Nahrungskreislauf wieder zum Menschen zurückgelangen. Allerdings kann man Polyvinylalkohol in Kläranlagen gut vom Wasser trennen und somit wieder der Natur entziehen.

Stark erhitztes Polyvinylalkohol kann zur Reizung der Atemwege führen. Das ist aber verständlich, führt doch jeder Stoff, der verbrennt, zu Atembeschwerden. Dies scheint also keine dem Polyvinylalkohol eigene Eigenschaft zu sein.

Polyvinylalkohol ist also ein Stoff, der unserem Leben viele Vorteile bringt und keine nachweisbaren Nachteile aufweist.